03.05.2015, 17:21 Uhr

Vielleicht ist mir einfach immer nur kalt, wenn du weg bist, weil nur in deiner Nähe ist mir warm und ich fühle mich gut. Nimmst du mein Herz mit, wenn du gehst? Klaust du es mir, wie ich deine Pullover? Was hast du eigentlich mit meinem Bauch gemacht, da sind gefühlte tausend Ameisen drin. Vielleicht bin ich nur in deiner Gegenwart komplett und zerfalle in winzig kleine Stücke, wenn du nicht da bist. Selbst eine Minute nachdem ich dich verabschiedet habe fehlst du mir schon. Geh nicht weg, ok? Geh bitte nicht weg!

29.04.2015, 17:01 Uhr

Überall Geschirr, halb aufgewaschen, manches noch dreckig. Teller stapeln sich, keiner sieht aus wie der andere, jeder Teller ein Einzelstück. Besteck liegt herum. Wir hören zu. Hören zu, wie sie von ihren Leiden erzählt, dass sie letztens erst umgekippt ist und nicht mehr aufstehen konnte. Ihr Pullover ist kaputt, die Schürze dreckig. Die Haare irgendwie zusammengebunden, festgesteckt.
"Ach, das ist immer so schwierig den Geschirrspüler auszuräumen. Ich kann nicht mehr richtig zupacken und spüre meine Hände kaum."
"Dann machen wir das.", beschließt Marie, legt den Arm um mich, weil mir Tränen in die Augen steigen.
"Kommen die Teller hier hin?", fragt K.
"Nein, nein. Da", sagt sie und zeigt auf einen anderen Schrank.
Nachdem der Geschirrspüler gelehrt ist, will sie uns Bilder von ihren Enkeln zeigen, öffnet also die Tür. Wir stehen in ihrem kleinen Schlafzimmer. Ein Bett, ein alter Fernseher und eine Eckbank. Überall Bilder. Bilder über Bilder. Weiter zum nächsten Zimmer. Der Raum ist viel viel größer, auch hier überall Bilder. Auf der langen Tafel liegen verstreut Briefe, Rechnungen, Mahnungen. In einer Schublade kramt sie nach Fotos ihrer 13 Urenkel. Wenn sie von ihnen berichtet, funkeln ihre Augen, wie die Sterne in der Nacht. Ein wenig glasig sind sie, doch ihr Lachen ist schön. Wunderschön. Schließlich erklärt sie uns, wer ihre Kinder sind und welche Kinder sie jeweils haben.
91 Jahre lang hat sie durch ihre wunderschönen Augen geblickt und 91 Jahre hat sie jeden mit diesem wunderbaren Lachen angestrahlt.

18.04.2015, 15:16 Uhr

Ich bin mir nicht sicher was ich will und ich bin mir auch nicht sicher, was ich fühle. Fühle ich überhaupt etwas? Keine Ahnung. Es ist schwierig zu erklären, was in mir vorgeht, denn ich weiß es selbst nicht. Keine Worte gibt es dafür, die ich zu sinnvollen Sätzen zusamenfügen kann. Kein Gedanke steht still, wirbelt wild umher. Mir ist so kalt, dass ich denke zu erfrieren, dabei sitze ich in einem auf 22°C warmen Raum. Und friere. Ich weiß nichts mehr, ich will nur noch schlafen.

13.04.2015, 20:27 Uhr ; Eintrag 100

Ich will nicht mehr, ich will gar nichts mehr. Hier fühle ich mich nicht Willkommen, spüre zu viele Ecken und Kanten um mich herum, an denen ich überall anstoße. Mich nervt alles und ich nerve jeden. So gern würde ich jetzt reisen, um die ganze Welt, nur mit dir und ein bisschen Gepäck.

"Wohin reitest du, Herr?"

"Ich weiß es nicht", sagte ich,
"nur weg von hier, nur weg von hier.
Immerfort weg von hier,
nur so kann ich mein Ziel erreichen."

"Du kennst also dein Ziel?" fragte er.

"Ja", antwortete ich.
"ich sagte es doch:
'Weg-von-hier', das ist mein Ziel."

-Franz Kafka

08.04.2015, 21:27 Uhr

Glücklich und traurig zugleich. Ob das funktioniert? Anscheinend schon.

05.04.2015, 21:32 Uhr

Bin zur Zeit ein unbeschriebenes Blatt, ohne Worte. Mir geht es nicht gut ohne dich, bin wie eine verwelkte Blume und warte darauf, dass du mich neu erblühen lässt. Ich vermisse dich so schrecklich und habe Angst es dir auch zu sagen. Ich vermisse auch deine warmen, rauen Hände.

01.04.2015, 20:32 Uhr

Muss schreiben, muss Gedanken, Gefühle aus meinem Kopf bekommen, auf Papier verewigen. Abschicken, dass ich es nicht verbrenne und sie gut aufgehoben sind, die Worte. Auch wenn sie mir manchmal fehlen, sind sie in den letzten Tagen alle in mir drin, habe sie eingesogen, mit nur einem Atemzug. Bin gefüllt mit Gedichten und Zitaten und glücklich über die lyrischen Werke in mir.
Ich kann nicht sagen, wieso, weshalb oder warum es schon wieder passiert ist. Ich bin nicht übermäßig traurig, nur ein wenig melancholisch. Ich musste Blut sehen.

28.03.2015, 19:03 Uhr

Ich habe das Gefühl, dein Duft hängt mir noch in der Nase und wenn ich meine Augen schließe, weiß ich noch genau, wie sich meine weichen zarten Hände zwischen deinen rauen Fingern anfühlen. Deine Augen sind schön, auch wenn ich sie mir nicht anschauen kann. Ich fühle mich geborgen, gut aufgehoben. Du bist anders. Du bist besser. Bei dir kam ich nicht ein mal auf die Idee, das Treffen abzusagen, von dir war ich noch nicht genervt. Es ist toll zu wissen, dass du mir vertraust. Dankeschön.

22.03.2015, 01:25 Uhr

Du tanzt die Choreographie meines Herzens. Hast sie perfektioniert, verbessert mit jedem Schritt, den du getan hast. Mit jedem Wort, welches du nicht aussprichst, sondern tanzt, bist du mehr in meinem Herz, mehr in meinem Kopf. Schwirrst herum wie eine Eintagsfliege und machst mich ganz verrückt. Komisch, welche Gespräche ich mit dir führe, wie schnell ich dir vertrauen kann, wie verständnisvoll du bist und mir ein gutes Gefühl gibst. Du lebst in einer so anderen Welt und trotzdem mag ich dich wie du bist. Denn du bist du und bist irgendwie toll.